Jeder Mensch muss am Tag bis zu 10.000 Entscheidungen treffen. Sie können von geringer, aber auch von großer Tragweite sein. Ein wahrer Fachmann auf diesem Gebiet, der schon allein von Berufs wegen viele Entscheidungen – und das in kürzester Zeit – treffen musste, ist Urs Meier. Im Rahmen des 1. VR-BankForums der VR-Bank Neu-Ulm zeigte der ZDF-Fußballexperte und ehemalige FIFA-Schiedsrichter vor über 500 Mitgliedern und Kunden in der Weißenhorner Fuggerhalle auf, wie man die Entscheidungsfindung trainieren kann und wie wichtig dabei das Vertrauen in die eigene Intuition ist.
„Wir freuen uns, dass wir mit unserem Referenten Urs Meier so viele Mitglieder und Kunden zum Besuch unserer ersten großen Veranstaltung nach der Fusion bewegen konnten“, erklärte Vorstand Alois Spiegler im Rahmen seiner Begrüßungsworte. Anschließend schilderte Urs Meier auf beeindruckende Weise, wie er während seiner 27-jährigen Schiedsrichterlaufbahn mit kniffligen Entscheidungen unter größtem Zeitdruck umging. Seinen Vortrag untermalte er dabei mit vielen praktischen Ratschlägen, die einem dabei helfen, wichtige Entscheidungen im Leben einfacher zu treffen.
Im Anschluss an seine Ausführungen stand der sympathische Schweizer noch für Fragen zur Verfügung. Moderiert wurde das Interview vom Radio-7-Sportredakteur Ralph Hamann, der auch durch den Veranstaltungsabend führte.
Urs Meier, geb. 22. Januar 1959 in Würenlos / Schweiz
Der Schweizer Urs Meier begann seine Schiedsrichterlaufbahn im Jahr 1977, nachdem er erkannt hatte, dass sein fußballerisches Talent für eine Profikarriere als Spieler nicht ausreicht. Als großes Ziel setzte er sich schon damals die Teilnahme an einer Fußball-Weltmeisterschaft.
Im Jahr 1994 gelang ihm hierfür ein wichtiger Schritt, als er in den Kreis der FIFA-Schiedsrichter aufgenommen wurde. Im gleichen Jahr hatte er im U16-Spiel England gegen Irland seinen ersten internationalen Einsatz. Nur vier Jahre später ging dann sein großer Traum in Erfüllung und die FIFA berief ihn für die Weltmeisterschaft in Frankreich. Seine hervorragenden Leistungen während des Turniers, insbesondere im politisch brisanten Duell zwischen USA und Iran, machten ihn international bekannt.
Anschließend leitete Urs Meier sowohl Spiele der Champions League als auch des UEFA-Cup-Wettbewerbs und war auch im Jahr 2000 bei der Europameisterschaft in den Niederlanden im Einsatz. Zwei Jahre später wurde er zum zweitbesten Schiedsrichter der Welt gewählt.
Im Dezember 2004 – nach über 883 Spielen – beendete Urs Meier seine Schiedsrichterlaufbahn. Wie schon während seiner sportlichen Karriere führt Urs Meier noch heute sein eigenes mittelständisches Unternehmen. Außerdem arbeitet er seit 2005 als Fußball-Experte für das ZDF und ist ein gefragter Vortragsredner.
Für die Moderation der ZDF-Übertragungen im Rahmen der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland wurde Urs Meier gemeinsam mit Jürgen Klopp und Johannes B. Kerner mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.