Vor 150 Jahren – genauer gesagt am 10. Februar 1866 – haben sich in Neu-Ulm mehrere Handwerkermeister und Gewerbetreibende zu einem Vorschussverein zusammengeschlossen. Mit der Gründung dieses Vereins, dem ältesten Vorgängerinstitut, war die heutige VR-Bank Neu-Ulm geboren! Anlässlich des Jubiläums veranstaltete die größte Genossenschaftsbank im Landkreis gestern Abend ihre Vertreterversammlung in der ratiopharm arena Neu-Ulm. Dabei durften der Aufsichtsratsvorsitzende Franz Spiegler sowie die drei Vorstände Steffen Fromm, Dr. Wolfgang Seel und Alois Spiegler den Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, Uwe Fröhlich, als Ehrengast und Redner begrüßen.
Vor rund 400 Vertreterinnen, Vertretern und Gästen ging der „oberste VR-Banker“ in seinen Ausführungen zunächst auf die Ursprünge und die einzigartige Erfolgsgeschichte des Genossenschaftswesens ein. Dabei legte er auf besondere Weise dar, welche große Bedeutung die Grundprinzipien Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und Selbsthilfe noch heute für die Genossenschaftliche Finanzgruppe haben. Gleichzeitig richtete der BVR-Präsident den Blick in die Zukunft: So werden die genossenschaftlichen Institute durch EZB-Chef Mario Draghis riskante Geldpolitik, die in Brüssel diskutierte Vergemeinschaftung europäischer Einlagensicherungssysteme und nicht zuletzt durch die starke Regulierung sowie die „Digitale Revolution“ vor große Herausforderungen gestellt. Fröhlich verwies allerdings darauf, dass die Entwicklung der Genossenschaften stets von Veränderungen geprägt war: „Unsere Aufgabe ist es, trotz unserer langen Geschichte, trotz der Tatsache, dass wir schon lange etabliert sind, die Chancen zu sehen – und diese Chancen zu nutzen.“ Zum Abschluss seiner Rede gab der Präsident noch ein klares Bekenntnis für die Nähe zu den Mitgliedern und Kunden ab: „Wir werden auch weiterhin immer da sein, wo die Menschen in unserem Land sind – sowohl online als auch in den Geschäftsstellen vor Ort.“ Neben Uwe Fröhlich hielten des Weiteren Siegfried Drexl, Marktbereichsleiter Süd der Bankenprüfung beim Genossenschaftsverband Bayern e. V., sowie Gerold Noerenberg, Oberbürgermeister der Stadt Neu-Ulm, kurze Grußworte.
Im Rahmen der Vertreterversammlung, die vom Aufsichtsratsvorsitzenden Franz Spiegler geleitet wurde, fand auch die turnusmäßige Wiederwahl von fünf Aufsichtsratsmitgliedern statt. Dabei wurden Cornelia Schmid, Cristina Thoma, Manfred Hommel, Michael Rameiser und Roland Sailer von den Vertreterinnen und Vertretern für weitere drei Jahre in den Aufsichtsrat gewählt. Darüber hinaus berichteten die Vorstände Steffen Fromm, Dr. Wolfgang Seel und Alois Spiegler über das abgelaufene Geschäftsjahr, das ganz im Zeichen der Fusion stand. Neben den Geschäftszahlen wurden die Mitgliedervertreter auch über die verschiedenen baulichen sowie strategischen Maßnahmen, beispielsweise über die digitale Agenda der Bank, informiert.
In diesem Zusammenhang verkündete Alois Spiegler, dass die VR-Bank Neu-Ulm am 25. Juli unter www.vrnu.viele-schaffen-mehr.de mit einer Crowdfunding-Plattform an den Start gehen wird: „Mit Hilfe des neuen Spenden-Portals haben Vereine, Kindergärten, Feuerwehren und sonstige gemeinnützige Einrichtungen die Möglichkeit, nicht nur uns als VR-Bank, sondern viele Unterstützer für ihre Projekte zu gewinnen und gleichzeitig eine weitaus größere Summe an Spendengeldern einzusammeln. In diesem Zuge überführen wir unser genossenschaftliches Engagement zu einem Teil in die digitale Welt.“ Nähere Informationen zur Einführung der neuen Plattform werden in den kommenden Wochen folgen.
Feierlich abgerundet wurde die Vertreterversammlung durch ein gemeinsames Abendessen mit anschließendem musikalischem Ausklang. Durch das Programm führte Marcel Wagner von Regio TV Schwaben. Zur Erinnerung an die Jubiläumsveranstaltung konnte jede Vertreterin und jeder Vertreter ein druckfrisches Exemplar der Jubiläumschronik mit nach Hause nehmen.