Die Aufsichtsräte der Raiffeisenbank Holzheim und der VR-Bank Neu-Ulm haben in der vergangenen Woche grünes Licht für eine mögliche Fusion der beiden Genossenschaftsbanken gegeben. Rechtskräftig wird die Fusion allerdings erst, wenn sowohl die Generalversammlung der Raiffeisenbank Holzheim – voraussichtlich in der letzten April-Woche – als auch die Vertreterversammlung der VR-Bank Neu-Ulm Anfang Mai zustimmen.
„Schon allein aus geografischer Sicht ist der geplante Zusammenschluss mit der VR-Bank Neu-Ulm die sinnvollste Lösung“, erklärt Helmut Stadler, Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenbank Holzheim. Herbert Schnabel, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank, verweist in diesem Zusammenhang auch nochmals auf die Gründe, warum sich die Gremien der Bank seit knapp einem halben Jahr intensiv mit einer Fusion beschäftigen. Die wirtschaftliche Gesamtsituation, insbesondere die aufsichtsrechtlichen und organisatorischen Anforderungen und die dadurch steigenden Verwaltungskosten belasten kleinere Kreditinstitute in einem erheblichen Maße. „Diese Herausforderungen können nur dadurch gemeistert werden, wenn man im Vertrieb neue Ertragspotentiale nutzt. Hier sind wir ganz klar auf einen neuen starken Partner angewiesen“, führt Schnabel weiter aus. Darüber hinaus werde es immer schwieriger, für Mitarbeiter, die sich verändern wollen, adäquaten und qualifizierten Ersatz zu finden.
Mitarbeiter vorab informiert
Die rund 20 Mitarbeiter der Raiffeisenbank Holzheim wurden Ende Januar bereits im Rahmen einer internen Informationsveranstaltung von den Vorständen beider Banken näher über das weitere Vorgehen informiert. „Für die Belegschaft ist es selbstverständlich sehr wichtig, wie es weitergeht. Die geplante Fusion ist auch ein notwendiger Schritt, um den Kolleginnen und Kollegen eine sichere berufliche Perspektive geben zu können“, erklärt Herbert Schnabel und bekräftigt, dass Beendigungskündigungen bei der möglichen Fusion ausgeschlossen sind. Die Mitarbeiter der weitaus größeren VR-Bank Neu-Ulm (rund 350 Mitarbeiter) wurden in Form einer internen Mitteilung über die nächsten Schritte informiert.
Informationsveranstaltungen für Mitglieder und Vertreter
Insgesamt verliefen die Gespräche und Verhandlungen in den vergangenen Wochen sehr positiv. „Sicherlich gibt es noch eine Vielzahl an Prozessen und Themen, die gemeinsam abgestimmt werden müssen. Wir haben aber eine fundierte Grundlage, um in den kommenden Wochen die Details eines Zusammenschlusses mit den Mitgliedern und Vertretern besprechen zu können“, so Dr. Wolfgang Seel, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Neu-Ulm. In diesem Zusammenhang sind in beiden Banken mehrere Dialogveranstaltungen geplant, in denen die jeweiligen Vorstände und Aufsichtsratsvorsitzenden Rede und Antwort stehen werden.
Entscheidung treffen die Mitglieder beziehungsweise Vertreter
Bis Ende April haben die Aufsichtsräte und Vorstände beider Genossenschaften nun Zeit, die Mitglieder, Vertreter und Kunden von der Sinnhaftigkeit der geplanten Fusion zu überzeugen. „Die bereits vereinbarten Punkte sind gut für die Raiffeisenbank Holzheim und vor allem gut für unsere Mitarbeiter, Mitglieder und Kunden. Die positiven Argumente überwiegen deutlich, daher hoffen wir auf eine breite Zustimmung. Eine Ablehnung würde unser Haus vor große Probleme stellen“, erklärt der Holzheimer Aufsichtsrats-Chef Stadler. Die Generalversammlung der Raiffeisenbank findet voraussichtlich in der letzten April-Woche statt, der genaue Termin wird in den kommenden Tagen festgelegt. Die Vertreterversammlung* der VR-Bank ist bereits auf Mittwoch, 2. Mai 2018 terminiert. Die jeweiligen Mitglieder und Vertreter werden rechtzeitig schriftlich eingeladen.
* Bei Genossenschaften wie der VR-Bank Neu-Ulm mit über 1.500 Mitgliedern (Mitgliederstand aktuell rund 32.000) kann die Satzung bestimmen, dass die Mitglieder ihre Rechte nicht in einer Generalversammlung, sondern in einer Vertreterversammlung wahrnehmen. Bei der Raiffeisenbank Holzheim mit etwa 1.600 Mitgliedern ist das zentrale Willensbildungsorgan die Generalversammlung.