VR-Bank Neu-Ulm wächst weiter und steht ihren Kunden als verlässlicher Partner in der Coronakrise zur Seite

Neu-Ulm, 18.03.2021

  • Kundengeschäft wächst in allen Bereichen
  • Ergebnis trotz Pandemiebelastungen sehr zufriedenstellend
  • Kredithilfen zur Bewältigung der Krise zeigen Wirkung
  • Nutzung der digitalen Banking-Kanäle nimmt weiter zu
  • Zukünftig noch größerer Beratungsbedarf erwartet

 

Als „größte Herausforderung nach der Finanzkrise“ hat der Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Seel heute Vormittag in seinen einleitenden Worten zum Bilanzpressegespräch der VR-Bank Neu-Ulm das Ausnahmejahr 2020 bezeichnet. Der Pressetermin fand wie bereits im Vorjahr aufgrund der aktuellen Coronalage im digitalen Format statt. Im Beisein seines Vorstandskollegen Steffen Fromm ging der Vorsitzende näher auf die allgemeinen Rahmenbedingungen ein: „Die aktuelle Situation erfordert in gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht nach wie vor enorme Kraftanstrengungen. Bisher sind unsere Mitglieder und Kunden und damit auch wir als VR-Bank gut durch die Krise gekommen. Nun geht es darum, von politischer Seite neue Strategien zu entwerfen und wieder Perspektiven für die Menschen und Betriebe zu schaffen.“ Die Entwicklung der VR-Bank Neu-Ulm war im Jahr 2020 weiterhin von Wachstum – über alle Kundenbereiche hinweg – geprägt. „Unter Berücksichtigung der Pandemiebelastungen können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein“, fasste es Steffen Fromm zusammen. Das zweite virtuelle Bilanzpressegespräch der VR-Bank Neu-Ulm war zugleich ein Novum: Erstmals nach dem Ausscheiden von Vorstand Alois Spiegler, der sich Ende Februar dieses Jahres in den Ruhestand verabschiedet hatte, berichteten Dr. Wolfgang Seel und Steffen Fromm in der neuen Zweierkonstellation im Vorstand über die Geschäftsentwicklung der Bank.

 

Kundengeschäft wächst in allen Bereichen

Die Bilanzsumme der VR-Bank Neu-Ulm betrug zum Stichtag 31.12.2020 insgesamt 2,167 Mrd. Euro und ist damit im Vergleich zum Vorjahr (2,016 Mrd. Euro) um 7,5 Prozent gestiegen. Der Wachstumskurs der vergangenen Jahre setzte sich damit weiter fort. Die Mitglieder und Kunden haben der VR-Bank zum Jahresende Einlagen in Höhe von 1,711 Mrd. Euro anvertraut, das einem Plus von 8,2 Prozent entspricht. Das Volumen der bilanziell ausgeliehenen Kredite hat sich um 3,4 Prozent auf 1,541 Mrd. Euro erhöht. Das gesamte Kundenvolumen, das von der VR-Bank Neu-Ulm betreut wird, wuchs um 297 Mio. Euro (plus 6,8 Prozent) an und belief sich zum 31.12.2020 auf insgesamt 4,645 Mrd. Euro. Das Kundenvolumen setzt sich einmal aus dem Kundenanlagevolumen in Höhe von 2,717 Mrd. Euro (plus 7,3 Prozent) zusammen, worunter neben den Kundeneinlagen auch die Gelder fallen, die bei Verbundunternehmen wie Union Investment, bei den Versicherern R+V und Allianz sowie bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall angelegt sind. Des Weiteren zählt zum Kundenvolumen das Kundenkreditvolumen: Der Bestand an bilanziellen Krediten und über Verbundunternehmen ausgegebene Kredite ist im Jahr 2020 um 6,2 Prozent auf 1,928 Mrd. Euro gestiegen.

 

Ergebnis trotz Pandemiebelastungen sehr zufriedenstellend

„Wir können trotz aller Herausforderungen und Unwägbarkeiten, die die Pandemie für uns im vergangenen Jahr bereithielt, auf ein solides Geschäftsjahr zurückblicken“, betonte Dr. Wolfgang Seel. Der Zinsüberschuss in Höhe von 35,3 Mio. Euro ist nahezu identisch zum Vorjahr, der Provisionsüberschuss in Höhe von 13,1 Mio. Euro konnte sogar leicht gesteigert werden. Gleichwohl weisen die beiden Vorstände ausdrücklich auf die schmelzenden Zinserträge in den kommenden Jahren hin. Steffen Fromm betonte in diesem Zusammenhang, „dass die anhaltenden Niedrigzinsen künftig mit Wucht zu Buche schlagen werden. Das wird sich folglich auf die Betriebsergebnisse auswirken.“ Die Verwaltungsaufwendungen in Höhe von 9,8 Mio. Euro blieben dank konsequentem Kostenmanagement stabil. Die Personalaufwendungen, deren Steigerung im Wesentlichen auf die Tariferhöhung zurückzuführen ist, lagen bei 19,9 Mio. Euro (2019: 18,6 Mio. Euro). Unter dem Strich kann die VR-Bank Neu-Ulm für das Geschäftsjahr 2020 – vorbehaltlich der Feststellung des Jahresabschlusses – wie bereits im Vorjahr einen Bilanzgewinn in Höhe von insgesamt 2,7 Mio. Euro ausweisen.

 

Kredithilfen zur Bewältigung der Krise zeigen Wirkung

Das Geschäftsjahr 2020 war sowohl im Firmenkunden- als auch im Privatkundenbereich in jeglicher Hinsicht von der COVID-19-Pandemie geprägt. Vorstand Steffen Fromm, der nach dem Ausscheiden Spieglers nun den gesamten Marktbereich verantwortet, ging in seinen Ausführungen näher auf die coronabedingten Unterstützungsmaßnahmen ein: „Wir haben in den vergangenen gut zwölf Monaten gemeinsam mit unseren Firmen- und Gewerbekunden unter Hochdruck an individuellen Lösungen und an den Umsetzungen des Maßnahmenbündels gearbeitet, das vom Bund und vom Freistaat Bayern auf den Weg gebracht wurde. Die Kredithilfen haben auf jeden Fall Wirkung gezeigt.“ Insgesamt hat die VR-Bank im gewerblichen Bereich nahezu 200 Tilgungsaussetzungen vereinbart und rund 130 Coronakredite ausbezahlt. Im Bereich der privaten Wohnbaufinanzierungen wurden rund 440 Stundungsvereinbarungen geschlossen.

In diesem Zusammenhang ging Dr. Wolfgang Seel auch auf die außergewöhnliche Arbeitssituation im vergangenen Jahr ein. „Das Jahr 2020 hat gezeigt, welchen unschätzbaren Vorteil wir als Genossenschaftsbank mit unserer regionalen Ausrichtung und den kurzen Entscheidungswegen haben. An dieser Stelle möchten wir vonseiten des Vorstands vor allem die Leistung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervorheben, die sich in großem Maße jeden Tag dafür einsetzen, dass unsere Kunden finanziell gut durch die Krise kommen.“

Die genauen Auswirkungen der Pandemie lassen sich laut Fromm allerdings noch nicht genau abschätzen: „Unser Eindruck, auf die Situation unserer Kunden bezogen, ist im Allgemeinen positiv und wir sind hoffnungsvoll, dass die Einschnitte in den nächsten Jahren nicht so massiv zum Tragen kommen. Wir müssen aber realistisch sein: Es handelt sich hierbei nur um den Status Quo.“

 

Gewerbliche und private Kreditversorgung erneut ausgeweitet

Die VR-Bank hat große Anstrengungen unternommen, das Handwerk und den Mittelstand im Rahmen der Krise zu fördern und mit ausreichend Liquidität zu versorgen: 227,8 Mio. Euro wurden in Form von Krediten an Firmen- und Gewerbekunden ausgereicht. Das entspricht einem Plus von 52,4 Mio. Euro beziehungsweise knapp 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der Finanzierungen ist dabei mit 760 gegenüber 770 im Vorjahr konstant hoch geblieben. Das Volumen der gewerblichen Förderkredite (inklusive der Coronahilfen) belief sich insgesamt auf 34,5 Mio. Euro (2019: 12,6 Mio. Euro).

Die Nachfrage nach Immobilien war aufgrund der günstigen Zinslage trotz der unsicheren Pandemiefolgen ungebrochen. Daraus resultierte erneut ein überdurchschnittliches Wachstum bei Wohnbaufinanzierungen. So hat die VR-Bank im vergangenen Jahr insgesamt 1.002 Kunden auf dem Weg ins Eigenheim begleitet und dabei das Baufinanzierungsvolumen in Höhe von 192,8 Mio. Euro auf dem Vorjahresniveau halten können (2019: 193,4 Mio. Euro). Die Summe der ausgereichten privaten Förderkredite in Höhe von 43,1 Mio. Euro wurden sogar mehr als verdoppelt (2019: 18,6 Mio. Euro). Darüber hinaus konnte das bankeigene Immobiliengeschäft wieder sehr positiv zum Erfolg der Bank beitragen: Die Immobilienabteilung hat im vergangenen Jahr insgesamt 78 Gebraucht- und Neubauimmobilien mit einem Gesamtvolumen von rund 24 Mio. Euro vermittelt.

 

Nutzung der digitalen Banking-Kanäle nimmt weiter zu

Ein Trend hat sich im vergangenen Jahr vor allem durch die Kontaktbeschränkungen nochmals beschleunigt: Immer mehr Kunden nutzen die modernen Banking- und Kommunikationskanäle der VR-Bank. In diesem Zusammenhang hat sie im vergangenen Jahr als erstes Kreditinstitut in der Region den videobasierten Service VR-SISy (steht für: VR-Service-Interaktiv-System) in den Geschäftsstellen in Ludwigsfeld und Nersingen eingeführt. Die Resonanz der Kunden ist fast ausnahmslos positiv, sodass sich der Einsatz des neuen Serviceformats an weiteren Standorten, dort wo die Rahmenbedingungen gegeben sind, anbietet. So wird beispielsweise die neue Geschäftsstelle in Vöhringen ebenfalls mit einer VR-SISy ausgestattet sein.

„Die Transformation unseres genossenschaftlichen Geschäftsmodells besteht darin, unseren Kunden nach Möglichkeit die Interaktionskanäle zu bieten, die sie als sicher, bequem und einfach empfinden und nutzen wollen. Für die einen ist der persönliche Service vor Ort die beste Wahl, für die anderen ist unser Telefon-Banking oder das Online-Banking passend. Die Nähe zum Kunden und die Erreichbarkeit, sei es persönlich, telefonisch oder digital, ist und bleibt eine unserer Stärken als regionale Genossenschaftsbank“, stellte Steffen Fromm heraus.

Dabei erfreuen sich die digitalen Banking-Kanäle bei den Mitgliedern und Kunden immer größerer Beliebtheit. So sind beispielsweise von den mehr als 65.000 Girokonten bereits über die Hälfte – genauer gesagt fast 40.000 Konten – mit einem Online-Zugang ausgestattet. Im Durchschnitt wurde im Jahr 2020 über 300.000-mal pro Monat via Internetbanking oder Zahlungsverkehrsprogramm auf das Online-Banking der Bank zugegriffen. Das mobile Banking wird von über 10.000 Kunden der Bank genutzt, die sich vergangenes Jahr im Monatsschnitt rund 185.000-mal in der VR-Banking App anmeldeten.

 

Zukünftig noch größerer Beratungsbedarf erwartet

Im Rahmen seines Berichts befasste sich Steffen Fromm auch mit den Auswirkungen der Coronapandemie auf die Evolution des Sparens und die dauerhafte Niedrigzinssituation: „Es lässt sich feststellen, dass die Menschen mehr denn je sparen. Dies geschieht jedoch weniger mit dem Gedanken des langfristigen Sparens, sondern resultiert eher aus kurzfristigem Konsumverzicht.“ Oftmals würden die Gelder auf Girokonten oder Sparbüchern liegen bleiben und die unverzinsten Mittel weiter erhöhen. Das habe langfristig dramatische Folgen für das Vermögen privater Haushalte, weil hier real Werte vernichtet würden. „Auf die Zinswende hoffen“ ist laut dem Marktvorstand der falsche Ansatz. Vielmehr sieht die VR-Bank ihren Auftrag darin, die Kunden auf die Situation aufmerksam zu machen und mit einer qualitativ hochwertigen Beratung die Voraussetzungen für einen langfristigen, nachhaltigen Vermögensaufbau und eine ertragreiche Altersvorsorge zu schaffen. In diesem Zusammenhang erwartet die VR-Bank einen zunehmenden Beratungsbedarf.

Um diesem Beratungsbedarf im notwendigen Maße gerecht werden zu können, wird die VR-Bank ihre Kapazitäten diesbezüglich erhöhen. Im Gegenzug nehmen die Frequenzen hinsichtlich einfacher Servicegeschäfte in den Geschäftsstellen weiter ab. Aus diesem Grund hat sich die VR-Bank dazu entschieden, die bankweiten Serviceschalter-Öffnungszeiten ab dem 01.04.2021 zu vereinheitlichen und an das Kundenverhalten anzupassen sowie die freiwerdenden Ressourcen für die Genossenschaftliche Beratung zu nutzen.

 

Negativzinsen: VR-Bank vereinbart individuelle Lösungen mit ihren Kunden

Im Rahmen der Niedrigzinssituation geht die VR-Bank Neu-Ulm einen anderen als den marktüblichen Weg. Anstatt einer flächendeckenden Standardlösung setzt sie vielmehr auf individuelle Vereinbarungen mit ihren vermögenden Kunden – sowohl im Firmenkunden- als auch Privatkundengeschäft. „Diesen Sonderweg gehen wir deshalb, weil wir den Blick darauf richten wollen, wie sich die Geschäftsbeziehung und deren Intensität im Einzelnen darstellt. Wie uns die Kundenreaktionen aus den Beratungsgesprächen widerspiegeln, fahren wir damit ganz gut“, betonte Steffen Fromm. Sein Kollege Dr. Wolfgang Seel ergänzte, dass sich allerdings auch die VR-Bank vor unkontrollierten Geldzuflüssen von außen wappnen müsse.

 

Bauprojekte in Vöhringen, Pfaffenhofen und Burlafingen schreiten voran

Das Bauvorhaben „WohnTraum am Bach“ in Vöhringen nimmt weiter Formen an. „Stand heute gehen wir von einer Fertigstellung zum Ende des Jahres aus. Unsere Immobilienabteilung wird zeitnah mit dem Vertrieb der Wohnungen starten“, erklärte Steffen Fromm. Das Gebäude in der Memminger Straße umfasst drei Vollgeschosse plus Staffelgeschoss. Dort wird im Erdgeschoss auch die neue VR-Bank-Geschäftsstelle ihren Platz finden. Das gesamte Gebäude bleibt im Bestand der Bank, die 16 Wohneinheiten sollen vermietet werden. Das hintere Gebäude an der Blumenstraße umfasst zwei Vollgeschosse plus Staffelgeschoss. Dort entstehen insgesamt 15 weitere Wohneinheiten, die an Kunden und andere Interessenten verkauft werden.

Darüber hinaus wird die VR-Bank in Pfaffenhofen einen Neubau mit drei Gebäudeteilen und insgesamt 29 Wohnungen realisieren. Dabei sollen 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen inklusive Penthouse-Wohnungen für Familien und Singles aller Altersgruppen entstehen. Hinsichtlich des Bauvorhabens in Burlafingen, wo unter anderem auch die neue Geschäftsstelle im Erdgeschoss des Vordergebäudes ihren Platz finden soll, sei man laut Fromm guter Dinge, im April die Baugenehmigung vonseiten des Neu-Ulmer Bauausschusses zu erhalten.

 

Nachbarschaftlicher Gedanke wird stärker gefördert

Zum Ende des Pressegesprächs informierten die beiden Vorstände darüber, dass die Nachbarschaftsbank vor Kurzem eine Kooperation mit Deutschlands größter Nachbarschaftsplattform nebenan.de vereinbart hat. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk zum Aufbau und der Förderung von nachbarschaftlichem Miteinander. Interessierte können sich ein kostenloses Benutzerkonto für ihre Nachbarschaft anlegen und damit mit anderen Nutzerinnen und Nutzern aus der nahen Umgebung in Austausch treten. Dort werden Gegenstände getauscht, gekauft und verkauft, Informationen zu Veranstaltungen kommuniziert sowie Dienst- und Hilfeleistungen angeboten – beispielsweise „Biete Unterstützung beim Einkauf“ oder „Hofflohmarkt am kommenden Samstag“. Mit dieser Zusammenarbeit möchte die Nachbarschaftsbank den nachbarschaftlichen Gedanken noch stärker fördern. Die Initiative fügt sich dabei in das gesellschaftliche Engagement der VR-Bank Neu-Ulm optimal ein. So wurden beispielsweise allein im Jahr 2020 Spenden in Höhe von über 158.000 Euro an Vereine und soziale Einrichtungen im Landkreis ausbezahlt. Über die im Jahr 2016 eingeführte Crowdfunding-Plattform wurden mittlerweile rund 125.000 Euro für soziale Projekte in der Region eingesammelt.