VR-Bank Neu-Ulm weitet Kundengeschäft im Geschäftsjahr 2021 deutlich aus

• Kundenvolumen erstmals über 5 Milliarden Euro
• Wertpapiergeschäft entwickelt sich stark
• Kreditvergabe ungebrochen hoch
• Corona beschleunigt Transformation des Bankings
• Nachhaltigkeit mit hoher strategischer Priorität

 

Neu-Ulm, 12.04.2022 - Die VR-Bank Neu-Ulm konnte sich im Geschäftsjahr 2021 in einem von verschiedenen Belastungen geprägten Marktumfeld mit einem robusten Ergebnis behaupten. „Dennoch rücken die wirtschaftlichen Erfolge zum aktuellen Zeitpunkt völlig in den Hintergrund. Der Russland-Ukraine-Krieg überschattet derzeit alles. Daher fällt es jeden Morgen schwer, angesichts dieser humanitären Katastrophe zur Tagesordnung überzugehen“, erklärt Dr. Wolfgang Seel, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Neu-Ulm. „Dieser Krieg und das damit verbundene Leid der Menschen erschüttert uns zutiefst. Daher sehen wir uns auch in der Verantwortung, den bei uns ankommenden Flüchtlingen hier vor Ort zu helfen“, ergänzt Vorstand Steffen Fromm. So wird die VR-Bank Neu-Ulm in den kommenden Tagen mehrere finanzielle Unterstützungsleistungen in Höhe von insgesamt 33.062 Euro auf den Weg bringen – für jedes Mitglied der Genossen-schaftsbank exakt einen Euro. Über nähere Einzelheiten wird sie demnächst noch gesondert informieren.

 

Zum Geschäftsergebnis: Die VR-Bank Neu-Ulm hat im vergangenen Geschäftsjahr – vorbehaltlich der Feststellung des Jahresabschlusses – einen Bilanzgewinn in Höhe von 2,750 Mio. Euro erwirtschaftet, der damit auf dem Niveau des Vorjahres liegt (2,705 Mio. Euro). Die Bilanzsumme erhöhte sich um 5,6 Prozent auf 2,288 Mrd. Euro. Das Kreditvolumen stieg insgesamt um 8,7 Prozent auf 1,675 Mrd. Euro. Auch auf der Einlagenseite verzeichnete die VR-Bank eine deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr. Die Kundeneinlagen sind um 4,3 Prozent auf 1,785 Mrd. Euro gewachsen.

 

Kundenvolumen erstmals über 5 Milliarden Euro

Beim Kundenvolumen hat die VR-Bank Neu-Ulm erstmals die 5-Milliarden-
Schallmauer durchbrochen: Die Gesamtsumme der betreuten Kundengelder stieg
zum 31.12.2021 auf insgesamt 5,034 Mrd. Euro (plus 8,5 Prozent) an. Dabei setzt sich
das Gesamtvolumen zum einen aus dem betreuten Kundenkreditvolumen in Höhe
von 2,101 Mrd. Euro (plus 9,0 Prozent) und zum anderen aus dem betreuten
Kundenanlagevolumen in Höhe von 2,933 Mrd. Euro (plus 8,1 Prozent) zusammen.

 

Wertpapiergeschäft entwickelt sich stark

Als wesentlichen Treiber für die Ausweitung des Kundengeschäfts ist die Anlage in
Wertpapieren wie Aktien und Fonds zu nennen. So waren die Mitglieder und Kunden
der VR-Bank im vergangenen Jahr mit einem Volumen in Höhe von rund 400 Mio.
Euro beim Fondspartner Union Investment investiert, was einer Steigerung von über
84 Mio. Euro (plus 27,2 Prozent) entspricht.

Die wieder aufkeimende Inflation belastet das Haushaltsbudget der Bürgerinnen und
Bürger, betroffen sind aber auch die Geldanlage und der langfristige Vermögensaufbau.
Vorstand Steffen Fromm sieht darin einen wichtigen Auftrag der Genossenschaftsbank,
um ihren Kundinnen und Kunden bewusst zu machen, wie bedeutsam
der Vermögensaufbau in potenziell renditestarken Anlageklassen ist. „Wenn die
Inflationsrate höher als die erzielten nominalen Zinsen sind, sinkt der reale Wert des
Vermögens. Man spricht dann von negativen Realzinsen“, erläutert Steffen Fromm.
Umso wichtiger sei es, die Mitglieder und Kunden darüber aufzuklären, welche
negativen Folgen es hat, wenn sie ihr Geld trotz anhaltend negativer Realzinsen
weiter in großen Teilen etwa als Bargeld und Sichteinlagen ungenutzt auf ihren
Bankkonten liegen lassen.

„Mit zeitgemäßen Geldanlagen wie Fonds gibt es passende Lösungen, um den
Vermögensverlust durch Inflation zu verhindern. Ich kann nur dazu aufrufen, sich
entweder in einer unserer Geschäftsstellen vor Ort oder bequem per Video von
zuhause aus näher beraten zu lassen“, erklärt Steffen Fromm.

 

Kreditvergabe ungebrochen hoch

Das Kreditgeschäft im gewerblichen Bereich hat sich mit einem Volumen in Höhe von
227,1 Mio. Euro auf einem hohen Niveau etabliert (Vorjahr: 227,8 Mio. Euro).
Während des coronabedingten Wirtschaftseinbruchs hat die VR-Bank ihre Firmenund
Gewerbekunden, die von neuen Lockdowns sowie Liefer- und Materialengpässen
betroffen waren, mit Liquidität versorgt. Die staatlichen Coronakredite
betrugen im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt 8,5 Mio. Euro nach 20,6 Mio. Euro
im Vorjahr. Das Gesamtvolumen der ausgereichten gewerblichen Förderkredite
belief sich auf insgesamt 20,4 Mio. Euro (Vorjahr: 34,5 Mio. Euro). Die Optionen zur
Stundung und Tilgungsaussetzung wurden im Jahr 2021 sowohl im gewerblichen als
auch im privaten Bereich nicht mehr nennenswert nachgefragt.

Ein weiterer entscheidender Faktor für das Kreditwachstum war erneut das Immobiliengeschäft.
Die Kredite für den Wohnungsbau legten um 33,9 Prozent auf 258,1
Mio. Euro zu. Die ausgereichten privaten Förderkredite summierten sich auf 33,0
Mio. Euro (Vorjahr: 43,1 Mio. Euro). Steffen Fromm betont: „Die Nachfrage im
privaten Wohnungssektor ist ungebrochen hoch. Uns erreicht eine Vielzahl an
Anfragen nach einer langen Zinssicherheit. Zudem entstehen durch die steigenden
Bau- und Materialkosten höhere Finanzierungssummen als noch vor einigen Jahren.“
Insgesamt konnte die VR-Bank Neu-Ulm 1.165 private Wohnbauprojekte begleiten.
Das hohe Wachstum wertet Fromm als Ergebnis einer kompetenten Beratung: „Wir
sehen nach wie vor, dass das Baufinanzierungsgeschäft weiterhin ein Vertrauensgeschäft
ist. Menschen, die bauen oder kaufen wollen, suchen nach Verlässlichkeit.
Baufinanzierungen laufen in der Regel über viele Jahre. Deshalb schauen Kundinnen
und Kunden genau hin, wenn es um die Auswahl des passenden Finanzierungspartners
geht. Viele entscheiden sich dann für die Hausbank vor Ort.“

 

Corona beschleunigt Transformation des Bankings

Die Digitalisierung verändert das Kundenverhalten zu den Geldinstituten und fordert
neue Regeln und Sicherheiten. Das gilt insbesondere für Online-Bezahlmethoden und
-verfahren, wie die steigende Anzahl digitaler Geldtransaktionen zeigt. Durch die
Pandemie hat sich der Transformationskurs für die Banken nochmals beschleunigt.

So ist mittlerweile knapp jedes zweite Girokonto bei der VR-Bank Neu-Ulm mit einem
aktiven Online-Banking-Zugang ausgestattet. Die Anzahl der Kundinnen und Kunden,
die für ihre Bankgeschäfte die VR Banking App nutzen, hat sich im vergangenen Jahr
um fast 30 Prozent auf über 13.000 erhöht. Gleichzeitig entwickeln sich die
Bankberaterinnen und -berater immer mehr zum „Coach“ in allen digitalen
Finanzfragen. „Die Bedeutung von persönlicher Beratung, entweder direkt in Präsenz
oder digital über Video, nimmt weiter zu. Hier verfolgen wir einen klaren
kundenzentrierten Ansatz, der das reibungslose Zusammenspiel zwischen
persönlicher Beratung in modernen Filialen, dem digital-persönlichen Bereich über
unser Kunden-Dialog-Center sowie den digitalen Angeboten unserer Bank vorsieht“,
betont Dr. Wolfgang Seel. Die VR-Bank Neu-Ulm ist mit insgesamt 14
Geschäftsstellen im Landkreis Neu-Ulm vertreten, dabei bietet sie an zwei
Standorten, in Ludwigsfeld und in Nersingen, den videobasierten Service VR-SISy
(steht für: VR-Service-Interaktiv-System) an.

 

Nachhaltigkeit mit hoher strategischer Priorität

„Für uns als Genossenschaftsbank mit unseren über 33.000 Mitgliederinnen und
Mitgliedern ist Nachhaltigkeit seit jeher ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur.
Denn die genossenschaftliche Idee beruht auf dem Gedanken, Verantwortung
zu übernehmen sowie wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme gemeinsam zu
lösen“, erläutert Dr. Wolfgang Seel. Für die VR-Bank Neu-Ulm gehört vorausschauendes,
nachhaltiges und solides Wirtschaften zu ihren Grundwerten und hat dadurch
eine hohe strategische Bedeutung.

Dennoch gibt es auch Aspekte, an denen sich die Nachbarschaftsbank künftig noch
stärker orientieren möchte. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR) hat im vergangenen Jahr gemeinsam mit der VR-Bank als
Pilotbank umfangreiche Unterstützungsleistungen und praxistaugliche Instrumente
erarbeitet. Damit können Regionalbanken ein Nachhaltigkeitsmanagement, das sich
an den 17 Entwicklungszielen der UN und den Zielen des Pariser Klimaabkommens
ausrichtet, eigenständig implementieren. Nachhaltigkeit betrifft dabei sowohl die
vielfältigen Kundenbeziehungen als auch den eigenen Geschäftsbetrieb.

„Wir als VR-Bank haben für uns verschiedene Handlungsfelder formuliert, an denen
wir kontinuierlich arbeiten. Unsere Anstrengungen hinsichtlich einer positiven CO2-
Gesamtbilanz sind hier ein veranschaulichendes Beispiel. Dabei anzuführen sind
sicherlich unsere jüngsten Bauprojekte in Vöhringen und in Weißenhorn, wo wir den
Energiebedarf komplett selbst decken und sogar Überkapazitäten erzielen. Nicht
zuletzt werden auch unsere ‚Stromtankstellen‘ für Elektroautos in großem Maße
genutzt“, führt Steffen Fromm näher aus und unterstreicht damit die klimaneutrale
Ausrichtung, die bei allen Baumaßnahmen der VR-Bank höchste Priorität einnimmt.

Ein weiterer Aspekt der nachhaltigen Verantwortung zeigt sich auch im gesellschaftlichen
Engagement der Nachbarschaftsbank. So hat sie im vergangenen Jahr ein
Spendenvolumen in Höhe von 166.200 Euro an Vereine und soziale Einrichtungen im
Landkreis ausgeschüttet. Über ihre Crowdfunding-Plattform „Viele schaffen mehr“
sind Spenden in Höhe von insgesamt 32.940 Euro eingesammelt worden, rund
10.000 Euro davon wurden von der VR-Bank zugespendet.

 

Aktueller Stand zu den Bauprojekten

Pünktlich zum Jahresende 2021 konnte die neue Geschäftsstelle in Vöhringen eröffnet
werden, die offizielle Einweihung wurde nun Ende März nachgeholt. Am neuen
Standort stehen den Vöhringer Mitgliedern und Kunden insgesamt zehn Bankberaterinnen
und -berater sämtlicher Service- und Beratungsbereiche persönlich zur
Verfügung. In der rund zweijährigen Bauzeit sind zwei neue Gebäude entstanden:
Neben der neuen Geschäftsstelle wurden 31 neue Wohneinheiten geschaffen.

Der Standort in der Marienstraße wird zukünftig als zentraler Sitz für das
Geschäftsfeld Immobilien und Bauwesen genutzt, an dem die Immobilienabteilung
und der interne Immobilien-Dienstleistungsbereich beheimatet sein werden. Die
Eröffnung ist im 2. Halbjahr 2022 vorgesehen.

Auch die Bauprojekte in Burlafingen und Pfaffenhofen schreiten voran. In Burlafingen
werden bis Mitte 2024 insgesamt 17 Wohnungen für alle Altersgruppen hinweg
sowie eine zeitgemäße Geschäftsstelle gebaut. In Pfaffenhofen wird bis Herbst 2023
neuer Wohnraum mit 29 Einheiten entstehen.

 

 

v.l. Steffen Fromm (Vorstand der VR-Bank Neu-Ulm eG) und Dr. Wolfgang Seel (Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Neu-Ulm eG)